29.11.2021

Weihnachten & die Pandemie

Gedanken und die Wünsche unseres Bürgermeisters…

Aufgrund der anhaltenden Pandemielage und der verschärften Situation in unserem Landkreis kommt unser öffentliches Leben in diesen Tagen wieder einmal zur Ruhe. Die Zeiten, in denen dies ohnehin zum Alltag der Menschen unserer Gegend gehörte, weil Land- und Waldwirtschaft in Winterruhe gingen und sich die Menschen mehr in den Häusern aufhielten sind längst vergessen. Es war die Vorweihnachtszeit eher von Unruhe und Hektik geprägt, jedenfalls in den letzten Jahrzehnten. Einkäufe wurden getätigt, Geschenke besorgt, Weihnachtsfeiern im Betrieb und in den Vereinen durchgeführt, für Krippenspiele, Metten und andere Veranstaltungen kräftig geprobt. Nebenbei wurden die Häuser und Wohnungen mit Freude geschmückt und erstrahlten im weihnachtlichen Glanz. Ohne Frage ist diese Zeit im Jahr für uns hier die Wichtigste. Und das nicht nur in den großen Zentren, in denen durch große Weihnachtsmärkte oder Bergparaden das „Weihnachtsland“ geradezu zelebriert wurde. Auch in unseren Orten sind es viele Dinge, die sich über die Jahre als feste Tradition etabliert haben und die Jung und Alt gleichermaßen mit hineinnehmen in eben gerade das Besondere, was hier bei uns Weihnachten bedeutet.

Schon im letzten Jahr, als „unser“ Weihnachten ausgebremst wurde, war eine gewisse depressive Stimmung zu spüren. Dennoch gaben sich viele Menschen die größte Mühe, auch unter den ungünstigsten Bedingungen ein Weihnachtsfest zu gestalten. Trotz aller Schwierigkeiten machten sich zum Beispiel einzelne Bläser auf und es waren weihnachtliche Weisen in den Abendstunden zu hören. Im Kleinen, manchmal unentdeckt, geschahen Dinge, die anderen Menschen Mut machten.

Nun stehen wir ein weiteres Mal vor dieser Herausforderung, Weihnachten reduziert zu feiern, jedenfalls was die Äußerlichkeiten betrifft. Keine offiziellen Weihnachtsmärkte, keine Weihnachtsfeiern, Glühwein nur zu Hause, Weihnachtsmusik aus der Konserve. Verständlicherweise will da keine gemütliche Stimmung aufkommen.

Aber uns selbst bedauern ist recht einfach. Und noch einseitiger ist es, einen Schuldigen für die Misere zu suchen. Mir stellt sich vielmehr die Frage, wie kann ich helfen, die Situation zu verbessern, was kann ich als Einzelner tun oder was habe ich unter Umständen versäumt? Ich bin der Meinung, jeder kann und sollte mithelfen. Das hilft wiederum allen für die Zukunft. Und mit Blick auf diejenigen, welche noch immer an den Folgen der Krankheit leiden oder die gar einen schlimmen Verlust erleiden mussten ist es geboten, Respekt und Disziplin, die vielzitierten Tugenden, einmal auch wirklich zu leben. Der Begriff des „zänkischen Bergvolkes“ erfüllt mich nicht mit Stolz und ich erlebe, dass in weiten Teilen des Landes mit dem Finger auf uns gezeigt wird. Dafür schäme ich mich, gerade weil ich weiß, was wir als Erzgebirger zu leisten imstande sind. Wir waren bekannt dafür, aushalten zu können, mit wenig zufrieden zu sein. Davon spüre ich leider nicht mehr genug. Man ist um seine Komfortzone bemüht und sucht für alles Schuldige. Man wehrt sich trotzig gegen wissenschaftliche Erkenntnisse und stellt prinzipiell erst einmal alles in Frage. Ich möchte ganz klar sagen, es ist für mich nicht der richtige Weg, jemanden beispielsweise eine Impfung vorzuschreiben. Dies sollten mündige Bürger für sich selbst und Eltern für Ihre Kinder entscheiden. Aber nach fast zwei Jahren Corona und mittlerweile wirklich von allen renommierten Einrichtungen gut erforschtem Geschehen immer noch so zu tun, als ist das alles weiter nichts und mit absolut fadenscheinigen Argumenten sich versuchen aus der Verantwortung zu nehmen ist nicht nur fahrlässig, es ist gefährlich und schädlich für alle. Ich habe hier vor Ort auf die große Politik keinen Einfluss, muss mich aber an die Festlegungen und gesetzlichen Vorschriften halten. Darüber hinaus möchte ich niemanden aufgrund seiner Meinung über die Dinge verurteilen. Das steht mir nicht zu und wer genau hinsieht, dem wird auffallen, welche Freiheiten unser Land jedem bietet. Da ist das Recht auf eine freie Meinungsäußerung ein sehr hohes Gut. Trotzdem ist mir immer wieder das solidarische Verhalten enorm wichtig, weil es uns im Miteinander verbindet.

Weihnachtszeit ist natürlich auch die Zeit des Schenkens und für viele die schwierige Frage nach dem passenden Geschenk. Jedes materielle Geschenk ob klein oder groß, trägt doch den ideellen Kern der Wertschätzung zwischen dem der schenkt und dem Beschenkten. Und das funktioniert auch ohne drum herum. Wenn wir in der Lage sind, uns mit gegenseitigem Respekt, mit Achtung voreinander und mit Liebe zueinander zu beschenken, gelingt uns vielleicht eine Weihnachtszeit, die auf Äußerlichkeiten auch verzichten kann. So, wie es jetzt in den Fenstern und Wohnungen wieder heller wird, so wie Lichter und Kerzen Glanz verbreiten, können wir versuchen, gemeinsam dieser Zeit trotz allem einen Glanz zu geben. So wie ein feiner Räucherkerzenduft sich ausbreitet, könnten wir den Duft des angenehmen Umgangs miteinander verbreiten.

Ich wünsche Ihnen und uns allen damit viel Kraft und Geduld in den kommenden Wochen, eine trotz allem gute Adventszeit, Gesundheit und Gottes Segen und natürlich ein frohes Weihnachtsfest!

 

Ihr Bürgermeister Sebastian Nestler


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